Strange trifft’s auf den Punkt! Passend zum Namen präsentiert sich der Film etwas seltsam – oder zumindest ungewöhnlich, was die handelsüblichen Sehgewohnheiten angeht. Das ist auch der große Pluspunkt, der sich im Verlauf der Handlung immer mehr zum „geilen Scheiß“ entwickelt. Coole Effekte, die man so bisher noch nicht gesehen hat, die LSD-Tripp-Atmosphäre und die immer neuen Dimensionen der Weltanschauung verhindern erfolgreich, dass jede Form von Langeweile aufkommt.
Dafür sorgt natürlich auch Benedict Cumberbatch, der in bester Sherlock-Manier den arroganten, hochintelligenten Superarzt mit übergroßem Ego spielt. Wer könnte besser in die Rolle und vor allem den roten Mantel passen? Dazu kommt Tilda Swinton, die als The Ancient One eine faszinierende Figur verkörpern darf und ihr die Swinton-eigene Aura verleiht. Chiwetel Ejiofor, Mads Mikkelsen und Rachel McAdams komplettieren den namhaften Cast.
Die Optik passt, die Besetzung passt, nur zur Story muss man als Nicht-Comic-Leser erst mal Zugang finden. Deshalb ein Tipp an alle, die den Superhelden Doctor Strange und dessen Background nicht kennen: Eine kurze Info über diesen seltsamen Zauberer vorab kann nicht schaden. Je mehr man um die Zusammenhänge weiß, umso schneller kann man sich auf das Kinovergnügen einlassen.
Denn die Einführung der Figur und deren magischen Fähigkeiten wird in der ersten Hälfte schnell abgehandelt, damit Doctor Strange im Anschluss schnell zu heldenhaften Taten schreiten kann: Nach einem schweren Autounfall ist der weltberühmte Neurochirurg Dr. Stephen Strange nicht mehr in der Lage, seine Hände zu benutzen. In Kamar-Taj sucht er nach einer neuen Heilungsmethode, nachdem sämtliche medizinische Therapien fehlgeschlagen sind. Doch was er dort findet, übersteigt seine Vorstellungskräfte – und führt ihn letztlich zu ungeahnten magischen Kräften.
Mit jeder Minute macht der Film mehr Spaß, vor allem weil es diesmal nicht ellenlange Blech-Crash-Zerstörungs-Action gibt, sondern die Fights sich über völlig neue Dimensionen erstrecken. Doctor Strange macht auf jeden Fall Lust auf mehr – und die obligatorische Abspann-Szene lässt die Vorfreude steigen auf das, was die kommenden Marvel-Filme noch bringen!